KAPELLEN
IN OETZ


DIE KAPELLE ZUM
LEIDEN CHRISTI in Habichen


erbaut um 1712
Gleich wie die Kapelle in Oetzerau steht sie auf einem kleinen Hügel oberhalb der Fraktion Habichen und wurde von Baumeister Ignaz Keil um 1712 erbaut. Der Weihebrief ist wesentlich später, im September 1751 datiert und bestätigt, dass Weihbischof Ferdinand Joseph Gabriel die Kirche und den Altar zu Habichen der Kuratie Oetz zu Ehren Christi am Ölberg geweiht hat. Sie hat einen achteckigen Dachreiter mit Zwiebelhaube und dieses Türmchen trägt zwei Glocken. Die größere wurde 1721 noch in Habichen gegossen. In den Kriegsjahren 1917 und 1944 wurde sie abgenommen und versteckt und trägt daher die Aufschrift : In diesen Kriegen ist viel Blut geflossen, Ich wurde beschädigt und umgegossen Anno Domini 1951

Auf dieser Glocke ist aber auch noch die Inschrift von der alten Glocke eingraviert: Gott ließ nicht zu, dass auf der Erde Den Menschen zu Tod und Verderben werde. Sein Wille ist`s , der mich schuf, - dass ich sie zu Heil und Frieden ruf

Foto : Die Kapelle in Habichen mit Blick zur Armeler Wand Links die viel diskutierte Steinmauer, derentwegen Bauschäden am Kirchlein entstanden, die saniert werden mussten.

Den Chorraum überspannt ein Kreuzgratgewölbe, dessen Grate durch Blattleisten aus Stuck verziert sind. Ein eingezogener Triumphbogen trennt den Chorraum vom Betraum. Im hinteren Teil ist eine kleine Empore eingezogen.
Der barocke Altar besteht aus verschiedenen Teilen. Das Altargemälde zeigt Christus am Ölberg (Kirche zum Leiden Christi) und wird von zwei Säulen gerahmt. In den kleinen Nischen befinden sich zwei Statuetten: Maria und der Hl. Johannes. Seitlich dieser Nischen befinden sich noch zwei weitere Statuen, links der Hl. Bernhard und rechts der Hl. Dominikus. Der einfach gestaltete Aufsatz zeigt das Gemälde Rast auf der Flucht nach Ägypten . Auf dem Säulengebälk sind noch die Statuen der Erzengel Michael und Gabriel. Die Figuren dürften alle aus der Werkstatt von Andreas Kölle stammen, vermutlich um 1760. Dasselbe gilt auch für die weiteren Statuen im Betraum, den Hl. Johannes den Täufer, den Hl. Johannes den Evangelisten, den Hl. Oswald und den Hl. Jakobus den Älteren. Auf dem Altar steht ein Kruzifix mit der Hl. Magdalena um ca 1800 geschaffen. Das Kuppelbild zeigt die Himmelfahrt Christi. Die Kreuzwegstationen sind in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden.
In der Vorhalle sind noch zwei kleine Altärchen. Auf einem ein Maria Hilf Bild mit Fegefeuer, weiters der Tempelgang Mariens mit der Heimsuchung und Verkündigung. Einmal im Monat wird in der Kapelle eine heilige Messe gefeiert. Das Patroziniumsfest wäre eigentlich am Gründonnerstag in der Karwoche. Da man zugleich aber auch den Kirchtag mit guten Speisen usw. feiern wollte, was in der Karwoche nicht angebracht ist, wurde das Kirchtagsfest mit feierlichem Gottesdienst vorverlegt. Es wurde der 14. Tag vor dem Aschermittwoch festgelegt und in jüngerer Zeit der vorhergehende Sonntag zu diesem Datum.
Bei Sprengarbeiten in Verbindung mit Steinentnahme am Kirchenhügel vor einigen Jahren entstanden Bauschäden am Gewölbe und im Mauerwerk, welche durch die vorgenommene Sanierung und allgemeine Renovierung behoben wurden. Das Kirchlein ist derzeit in einem sehr guten Zustand. Die Erhaltung an sich obliegt der Pfarre Oetz.

Es erscheint mir erwähnenswert, dass sich im zweiten Weltkrieg sehr häufig Leute von der Widerstandsbewegung in der Habicher Kirche zu ihren geheimen Besprechungen trafen.

Ebenso ist festzuhalten, dass die angeordnete Stillegung der Kirche im Jahre 1787 im Zuge der Josephinischen Pfarrregulierungen am Widerstand der Habicher Weiber erfolgreich verhindert wurde. Dem Kreishauptmann, welcher die Schließung der Kirche vornehmen sollte, wurden die Schlüssel zum Tabernakel und die geweihten Paramente, sowie das Vermögen des Kirchleins nicht ausgefolgt.



DIE ALTE KAPELLE in Piburg


Die kleine Kapelle steht direkt neben der Straße am Ortseingang von Piburg. Die Nachbarschaft Piburg ist Grundeigentümer. Das genaue Datum der Erbauung ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass sie an Stelle einer älteren Kapelle um die Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie ist dem Hl. Blasius, einem der 14 Nothelfer geweiht. Er wird gegen Halsleiden um Hilfe angerufen und an seinem Fest dem 3. Februar wird der Blasiussegen erteilt. In Piburg wird an diesem Tag das Patroziniumsfest mit einem feierlichen Gottesdienst als Kirchtag gefeiert.
Die Kapelle ist ein einfacher Bau mit einem Dachreiter mit Pyramidenhelm und beherbergt 2 Glocken. An der Außenwand ist ein Bußkreuz angebracht. Der Betraum wird von einem Stichkappengewölbe abgeschlossen.
Der Altar aus dem 18. Jahrhundert besitzt in der Mitte das Gemälde des Hl. Blasius mit den gekreuzten Kerzen vor Maria mit Jesus, gerahmt von einem Säulenpaar. Im Aufsatz sind die Statuen der Hl. Dreifaltigkeit mit Putten und seitlich die Statuen der Bauernheiligen Isidor und Notburga. Diese um 1760 entstandenen Figuren werden Josef Georg Witwer aus Imst zugeschrieben. Neben dem Altarbild waren die Schnitzfiguren der Hl. Augustinus mit dem Herz in der Hand und der Hl. Johannes von Nepomuk, welche mit zwei Engeln und einem Bischofskopf in den Jahren 1968/69 gestohlen wurden.



DIE NEUE KAPELLE ZUM
HL. BLASIUS IN PIBURG


Sie wurde in den Jahren 1961 bis 1963 auf einem Hügel etwas abseits der Häuser nach den Plänen von Architekt Karl Haas von Pfarrer Alois Haueis erbaut. Dank großzügiger Spenden von ausländischen Gästen war dies möglich. Die Kirche wurde der Pfarre Oetz übereignet.
Die Kapelle ist ein einfacher Bau mit einem gemauerten Turm, der eine Glocke beherbergt. An der Stirnseite, den Häusern von Piburg zugewandt, wurde im Jahre 1999 ein großes Fresko vom Hl. Blasius von Malermeister Hausegger aus Sautens angebracht. Im Laubengang zum Kircheneingang wurden in neuerer Zeit die Kreuzwegstationen aus Ton aufgehängt. Gefertigt von Elisabeth Gritsch vom Töpferkreis um Pfarrer Ewald Gredler.
Der von der Dreifaltigkeitskapelle in der Seite Oetz stammende barocke Altar ist aus dem späten 17. Jahrhundert und wird dem Bildhauer Kassian Götsch aus Längenfeld zugerechnet. Das Altarbild zeigt die Hl. Dreifaltigkeit, das Oberbild den Hl. Oswald vor Maria mit dem Kind. Sie werden dem Imster Maler Josef Jais zugeschrieben. Die beiden seitlichen Statuen der Hl. Josef und der Hl. Johannes der Evangelist. Diese Figuren wurden um 1680 von Josef Witwer aus Imst gefertigt. In der linken Altarnische zeigt ein Leinwandbild den Hl. Blasius vor Maria mit Kind. Auf dem rechten Altar steht eine Kopie der spätgotischen Statue des Hl. Sebastian. Das Original wurde vor Jahren gestohlen.
Einmal im Monat wird ein Abendgottesdienst gefeiert.

Die Pflege der alten Kirche wird vorbildlich von der Nachbarschaft Piburg wahrgenommen. Für die neue Kirche wäre eigentlich die Pfarre Oetz zuständig. Verschiedene Arbeiten wie Verlegung eines neuen Bodens, die Innenbemalung usw. wurden von den Piburgern selbst vorgenommen.



DIE KAPELLE
IN OETZERMÜHL


Die Bewohner von Oetzermühl erbauten im Jahre 1839 aus frommen Sinn die zierliche Kapelle zu Ehren der allerseligsten Gottesmutter Maria Heimsuchung, worin sie sich zur gemeinsamen Andacht zu versammeln pflegen, da sie von der Pfarrkirche ziemlich abgelegen sind. Weiters ist festgelegt, dass die damaligen zehn Hausinhaber von Oetzermühl die Obsorge und Bedienung dieser Kapelle abwechselnd zu tragen haben. Dies wurde in einer Urkunde vom Jahr 1847 schriftlich festgelegt. Durch Grundtausch (aus dem soggenannten Hoffeld) ist nunmehr die Gemeinde Oetz für die Erhaltung zuständig.

Die Kapelle besteht aus einem hohen Betraum. Dem Satteldach ist ein kleiner Holzturm aufgesetzt, der eine Glocke beherbergt. Das Hauptbild am Biedermeieraltar aus dem 19. Jahrhundert stellt Maria Heimsuchung dar. Im Aufbau enthält er ein Dreifaltigkeitsbild, unten ein Bild von Anton Stecher aus Oetz 1841 gemalt mit einer liegenden Frauengestalt mit Lilie und Pfeil. Zwei große Statuen mit Stab und Kreuz bzw. Palmzweig und Kreuz flankieren den Altar. Die Kreuzwegstationen wurden von F. J. Haid 1831 gemalt. In einem Schrein befindet sich ein Marienbild von Theresia Strigl von Sautens, um 1872 gemalt. Einmal im Monat wird noch ein Abendgottesdienst abgehalten. Am Fest Maria Heimsuchung, 02. Juli wird das Patroziniumsfest mit einem feierlichen Gottesdienst gefeiert.



DIE KAPELLE
IN DER EBENE


Zum Abschluss der Bauarbeiten einer durchgehenden Straßenverbindung im Ötztal wurde im Jahre 1903 diese Kapelle errichtet. Daran erinnert die Aufschrift ober dem Eingang : Diese Kapelle wurde erbaut zur Erinnerung des Straßenbaues 1903 .

Eine kleine Kapelle beim Zollhaus (gegenüber dem heutigen Standort) musste vorher dem Straßenbau weichen. Deshalb ist diese Kapelle auch im Besitz der Bundesstraßenverwaltung.
Über Initiative des Turm-Museumvereins Oetz und dem Bauunternehmen Adi Leitner von der Ebene wurde 2004 die Kapelle restauriert, ein Türmchen aufgesetzt und eine Glocke angeschafft.
Bei Ausbesserungsarbeiten im Inneren stieß man auf Originalmalereien, die freigesetzt und restauriert wurden und den Charakter einer Lourdeskapelle unterstreichen.


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