Wegkreuze

 

 Wegkreuze - Stätten der Andacht

Seit eh und je haben die Menschen sich Stätten der Andacht, des Gebetes, der Besinnung geschaffen.

 

Es gibt viele religiöse Kleindenkmäler außerhalb von Kirchen, so zum Beispiel die Wegkreuze. Man findet diese oft schon sehr alten Zeugnisse des Glaubens an Wegen, in Feld, Flur und Wald. Sie erinnern  den Vorübergehenden  an Freud und Leid und mahnen zur Einkehr.

 

Es gibt noch gläubige Menschen, die solche Glaubenszeugnisse aufsuchen und Zwiesprache halten mit Gott oder einem Verstorbenen, dem das Zeichen zugedacht ist.

 

Und es gibt auch in unserer Pfarrgemeinde einige Gläubige, die sich Gott sei Dank die Mühe machen und unsere Wegkreuze pflegen und schmücken. Ihnen sei an dieser Stelle einmal ein ganz besonderes Vergelt`s Gott gesagt.

 

Unsere Vorfahren achteten die Bedeutung solcher Denkmäler noch viel mehr und zogen zumindest ehrfürchtig den Hut oder machten ein Kreuzzeichen, wenn gerade keine Zeit für ein Vaterunser war.

 

Viele eilen sehr oft vorbei, werfen kaum einen Blick auf so ein Mahnmal, das uns eigentlich erinnern sollte, wie notwendig wir den Schutz Gottes brauchen.

 

Vielleicht gelingt es dem einen oder anderen von uns doch, ab und zu für ein paar Minuten bei einem unserer Wegkreuze zu verweilen und unseren Erlöser zu grüßen.

 

  

Mein Freund, wo gehst du hin?
Vergiss nicht, dass ich Dein Erlöser bin.
Dass ich so viel gelitten hab für Dich,
daher bleib stehn, und grüß mich!
Mein Jesus Barmherzigkeit

 

 

Einige Sprüche auf Marterln in Oetz

  

Kommt her, ihr Wandersleute,
Schaut dieses Denkmal an;
Seht, wie man des Todes Beute
Unvermuthet werden kann!
Drum wachet und betet, benutzet die Zeit,
Und machet euch täglich zu sterben bereit!

Ötzthal [Ötztal] beim Weiler Habichen.
(Christian Höllriegel am 11. Febr. 1848 über
eine "Eisgallen" abgestürzt u. todt geblieben.)

 

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Steh still, o Wandersmann, geh nicht so schnell vorbei,
Sieh her, o Mensch, wie kurz die Zeit des Lebens sei!


Ein Spiegel ist allhier zum Denkmal aufgestellt,
Zu zeigen, daß der Tod nicht nur die Kleinen fällt.
Bet' Gottes Vorsicht an und seie stets bereit,

So kann es fehlen nicht in alle Ewigkeit.

Am Weg von Ötz nach Habichen.
(Andreas Klotz 1843 in der Ache verunglückt.)

 

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Wie wahr o wie wahr! Als ich in meinen (!) 68. Lebensjahr
den 17. August 1863 für meine Geisen Gras zu Heu machen wollte,
stürzte ich über diese Hohe Felsenwand. Meine Sackuhr ging noch
eine Zeitlang, doch meine Lebensuhr blieb plötzlich stehen, mein
Fleisch und meine Gebeine verdorten, sind bereits verfault, da du
dieses liesest.
Wanderer! bethe für mich Eugen Haslwanter von Ochsengarten.

Zwischen Ötz

u. Ochsengarten.

 

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Oft geht man aus
Und kommt nicht mehr nach Haus,
Darum, o Mensch, sei jederzeit
Auf einen guten Tod bereit.

Ausser Ötz, links.
(Dienstknecht von einer Lawine überschüttet.)

 
 

Fotos von Wegkreuzen und "Marterln"

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